Kunst, Kult, Kalender
Web-Gemeinschaft hat einen Wandkalender für 2011 aus Ablaufdaten erstellt.

Der Mindesthaltbarkeitsdatum-Kalender ist da! Dieses interaktive Kunstwerk ist neu und schräg. Es benutzt einerseits unsere Wegwerfgesellschaft und kritisiert sie andererseits wieder. Ein Give Away zum Fest für alle, die auffallen wollen.

Es ist wie immer: Weihnachten rückt näher, das Jahresende auch. Schnell noch die passenden Geschenke einkaufen, und schon tut sich ein altbekanntes Problem auf. Was um alles in der Welt schenken? Irgendwie hat doch schon jeder alles. Also greift man in letzter Not auf die bewährten Dinge zurück. Kerzen, Badezusätze oder Wandkalender mit Blumen- oder Landschaftsmotiven – nett, nützlich und verdammt langweilig ...

Da kommt so was wie der Mindeshaltbarkeitsdatum-Kalender gerade Recht. Eine innovative Geschenkidee, die aus dem Rahmen fällt. Die Idee dahinter ist so einfach wie genial: Unter www.mindesthaltbarkeitsdatumkalender.com entstand im Rahmen eines viralen Internetkunst-Projekts ein zwölfseitiger Jahreskalender 2011, wobei jeder einzelne Tag das Mindesthaltbarkeitsdatum eines Produkts zeigt.
Der Initiator, Künstler Paul Raas, hat dabei nicht ausschließlich selbst zur Kamera gegriffen, sondern hat die Web-Gemeinschaft eingeladen, mit ihrem Mitwirken den Kalender erst möglich zu machen und so sein Erscheinungsbild entscheidend mit zu prägen. Die Resonanzen waren beachtlich: Schon im August 2010 waren 70 Prozent des Kalenders fertig. Jetzt ist es soweit: Der Kalender wird in einer limitierten Auflage vor dem Jahreswechsel als Wandkalender produziert – sozusagen ins reale Leben geholt. Neben der eigenwilligen Optik, die durch die gezeigten Etiketten mit Ablaufdatum entsteht, lieben die Fans und Mitwirkenden noch andere Eigenschaften des Projekts: Der Mindesthaltbarkeitsdatum-Kalender benutzt unsere Konsumgesellschaft auf der einen Seite und kritisiert sie durch die Flut der Produktmarken andererseits. Auch die Vergänglichkeit unseres Daseins schwingt hier mit – aber immer mit einem Augenzwinkern, mit einem gefühlten Lächeln.

Doch unsere Zeit ist vergänglich, rast an uns vorbei, die Tage huschen wie Schatten dahin, nach 2011 klopft auch 2012 schneller an die Tür, als vielen Leuten lieb ist. Deshalb gibt es auch im nächsten Jahr einen Mindesthaltbarkeitsdatum-Kalender. Das ist die Chance für alle aktiven Menschen, die Lust auf dieses Projekt bekommen haben. Mitmachen ist ganz einfach: In die Küche gehen, Produkte suchen, die ein „Mindestens haltbar bis“-Datum im Jahr 2012, 2013 oder 2014 haben, dieses Datum mit der Digicam oder dem Handy (Makro-Einstellung) fotografieren, auf mindesthaltbarkeitsdatumkalender.com hochladen, oder per E-Mail senden. Genauere Informationen gibt es auf der Website. Auch am Kalender für 2012 und 2013 wird schon fleißig gearbeitet. Unter den Mitwirkenden werden dann jedes Jahr als Dankeschön zwölf signierte Kalender verlost. Es wurde dazu auch eine Facebookseite eingerichtet. Innerhalb kurzer Zeit haben sich, ohne die Werbetrommel dafür gerührt zu haben, schon viele Fans gefunden. Besonders schöne oder interessante Fotos werden auch bei Facebook gezeigt.

Alle Informationen über den Kalender und die Möglichkeiten, sich daran zu beteiligen über: www.mindesthaltbarkeitsdatumkalender.com